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Das Wichtigste zum Thema Motorradreifen
Motorradfahren vermittelt das Gefühl von Freiheit. Für Motorradliebhaber gibt es vermutlich nichts tolleres als mit der eigenen Maschine über naturbelassene Landschaften dahinzugleiten und den kühlen Fahrtwind zu genießen. Allerdings ist das Motorradfahrern auch nicht ganz ungefährlich.
Genau aus diesem Grund ist es wichtig, sich vor dem Kauf eines neuen Motorrads oder aber auch neuer Motorradreifen sich über verschiedene Dinge vorab zu informieren. Insbesondere bei Motorradreifen müssen Sie einiges beachten – denn diese sind hauptverantwortlich für Ihre Sicherheit auf Ihrem Motorrad.
Motorradreifen sind heutzutage vielerorts erhältlich: beim Motorradhändler, beim Reifenhändler oder im Internet. Dabei sollten Sie nicht aus den Augen verlieren, dass die Reifen das wesentliche Sicherheitsmerkmal des Motorrads sind. Denn Ihr Fahrverhalten richtet sich unter anderem nach der Gummimischung Ihrer Motorradreifen.
Worauf sollten Sie beim Kauf von Motorradreifen achten?
Auf welche Eigenschaften sollten Sie beim Kauf neuer Motorradreifen insbesondere achten? Wie finden Sie die für Sie und Ihren Fahrstil geeignetsten Reifen? Hier ein paar Tipps für den Kauf Ihrer Motorradreifen.
Zum einen gibt es rechtlich Aspekte, die Sie beachten müssen, zum anderen hängt die Reifenwahl vor allem vom Verwendungszweck. Die so genannten Chopper- oder Cruiserreifen für schwere Bikes sind zum Beispiel für den gediegenen Wochenendausflug mit einer Harley gemacht. Sie bieten vor allem hohe Laufleistungen, ein neutrales Kurvenverhalten sowie ruhiges Laufverhalten. Sportliche Fahrer werden sich dahingegen nach speziell gekennzeichneten Sportreifen umschauen. Der Toleranzbereich ist bei diesen deutlich eingeschränkter: Damit ermöglichen sie Ihnen ein sportlicheres Fahren mit viel Grip. Rollerreifen mit M+S-Kennzeichnung dahingegen sind alltags- und auch ganzjahrestauglich.
Doch welche Reifen sind für Ihr eigenes Motorrad nun zulässig? Mit der praktischen Bereifungsdatenbank von verschiedenen Internetseiten erhalten Sie mit wenigen Mausklicks und einigen Angaben zu Ihrem Bike die passende Antwort.
Beachten Sie beim Kauf von Motorradreifen die gültigen Reifenfreigaben. Auf der sicheren Seite sind Sie auch mit den Unbedenklichkeitsbescheinigungen der Reifenhersteller. In den Fahrzeugpapieren Ihres Zweirads werden Sie bzgl. detaillierter Angaben zu Felgendurchmesser, Reifenbreite und Geschwindigkeitsindex ebenfalls fündig.
Das Angebot an Motorradreifen ist riesengroß und ermöglicht den Fahrspaß ganz nach individuellem Geschmack. Nachfolgend listen wir Ihnen ein paar Hersteller sowie eine kurze Produktbeschreibung auf.
Hersteller und Marken von Motorradreifen
Da es eine große Vielfalt von Motorradreifen gibt, werden wir Ihnen nachfolgend ein paar verschiedene Modelle aufführen:
Road Attack
Dieser Motorradreifen weist sehr gute Kaltlaufeigenschaften auf. Der Road Attack 2 Evo sticht vor allem durch seine überzeugende Handlichkeit hervor und ermöglicht dem Fahrer präzise Lenkmanöver. Jedoch müssen Sie kleinere Kompromisse beim Geradeausfahren in Kauf nehmen. Auch beim Bremsen in Schräge kann es zu einem minimalen Aufstellmoment kommen. Verglichen zu dem älteren Modell wurde der neue Evo in Bezug auf Nässe optimiert ohne Einbußen in Sachen Handlichkeit. Gegenüber seiner Konkurrenz kann der Reifen in den Kategorien Haftreserven, Beschleunigung und Schräglage jedoch nicht mithalten.
Dunlop
Die geänderten Kontur des neuen Tourenreifenmodells sorgt für ein deutlich besseres Handling ihres Zweirads. Auch in Bezug auf das Ansprechverhalten sowie das Handling im kalten Zustand wurde der Tourenreifen deutlich verbessert. Auf Bremsen in Schräglage folgt ein geringfügig spürbares Aufstellmoment. Ebenfalls auf Top-Niveau sind Geradeauslauf und Kurvenstabilität. Bei Nässe hat sich der Dunlop-Reifen deutlich an Performance zugelegt. Gepaart mit einem weiten Grenzbereich vermitteln die optimierten Nasseigenschaften ein rundum sicheres Dahingleiten auf der Straße.
Metzeler
Bereits bei der ersten Spritztour wird Sie der neue Tourenreifen des Herstellers Metzeler durch sein extrem zügiges Ansprechverhalten überzeugen. Nach nur wenig Metern werden Sie die Haftreserven fühlbar spüren. Kurvige Strecken lassen sich mit dem Roadtec 01 ebenfalls sicher und mühelos meistern. Der Metzeler beeindruckt durch seine unvergleichbare Neutralität. Extrem gute Schräglagenwerte und ein sicheres Fahrgefühl, auch bei hohen Kurvengeschwindigkeiten machen diesen Reifen zu etwas besonderem.
Michelin
Was einem an diesem Reifen sofort auffällt ist die besonders handlichen Art. Damit braucht er sich vor dem Continentalreifen (siehe oben) nicht zu verstecken. Einziges Manko sind leichte Wankelbewegungen bei extrem sportlichen Fahrmanövern. In diesem Punkt ist ihm die Konkurrenz etwas voraus. Ein weiteres Plus des Pilot Road 4 dahingegen ist die satte Haftung, die er sowohl beim Beschleunigen wie auch bei Schräglage an den Tag legt. Dieser Reifen ist und bleibt ein guter Allrounder.
Continental
Ob trocken oder nass, die drehmomentstarte Japanerin vermittelt dem Fahrer ein durchwegs sicheres Fahrgefühl. Und dies auch wenn Sie jegliche elektronische Fahrzeugstabilisierung deaktiviert haben. Die ContiSportAttack rollt auch in der dritten Generation gutmütig über den Asphalt und deutet dem Fahrer frühzeitig beim heiklen Anbremsen sowie beim Beschleunigen aus der Kurve auf den Grenzbereich hin. Er bietet volle Kontrolle, auch bei schnelleren Fahrten.
Motorradreifen selbst montieren – Reifenwechsel an der Tiger 955i
Tipps und Tricks zum Thema Motorradreifen einfahren
Haben Sie sich bereits für Ihren neuen Motorradreifen entschieden? Dann kann es ja losgehen:
- Um zu vermeiden, dass es zu Unstimmigkeiten kommt, sollten Sie bei der Bestellung Ihren Fahrzeugschein vorlegen.
- Denken Sie beim ersten Fahren daran, dass die Gummis neu und dadurch super glatt sind.
Die ersten Meter mit dem neuen Reifen sollten sie auf einem freien Gelände abseits der Straße, also einem Industriegelände oder leeren Einkaufsparkplatz absolvieren. Fahren Sie mit Ihrer Maschine einige enge Kurve, so dass diese in Schräglage gerät. Dies hat zur Folge, dass der glitschige Überzug von der Reifenschulter gerubbelt wird.
- Die Kurven der ersten 15 bis 25 Kilometer mit dem neuen Reifen sollten Sie mit humaner Geschwindigkeit wie bei Nässe durchfahren.
Nehmen Sie die ersten Kurven nicht zu eng und mit gemäßigtem Tempo und steigern Sie Kilometer für Kilometer Ihr Tempo. Starkes Bremsen und hohe Beschleunigungen sollten Sie vermeiden. Achten Sie darauf ob Ihr Lenker während dem Fahren zu flattern beginnt. Dies ist ein häufig auftretendes Phänomen, das in unterschiedlich starker Ausprägung bei jedem Motorrad Sowie von Reifen zu Reifen auftreten kann. Bei der Probefahrt sollten Sie auf einer Strecke mit guten Sichtverhältnissen das Tempo langsam von 100 km/h auf etwa 70 km/h abfallen lassen. Wenn der Lenker überhaupt nicht oder nur leicht zittert, besteht kein Grund zur Sorge.
- Sollte der Lenker beim einhändigen Fahren heftig ausschlagen, dann wechseln Sie den Reifen in der Werkstatt gleich wieder aus.
Wie bei einem Autoreifen sollte Sie wöchentlich und vor jeder längeren Tour bei kalten Reifen den Luftdruck überprüfen.
Fazit
Wer auf zwei Reifen unterwegs ist, weiß: Beschaffenheit und Qualität der Pneus sind noch wichtiger als bei vierrädrigen Fahrzeugen. Die Motorradreifen sind die einzigen Kontaktstellen des Motorrads mit dem Untergrund. Diese garantieren Fahrstabilität und Sicherheit. Aus diesem Grund sollten Sie genau wissen, worauf Sie beim Kauf neuer Motorradreifen achten müssen. Außerdem ist ein regelmäßiges Überprüfen der Reifen auf Schäden unerlässlich.
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